... ist die Abkürzung für das Konzept
"Hundegestützte Entwicklungsbegleitung
als pädagogisches Förderangebot"
Sie erfahren hier mehr über die Bedeutung des Begriffs, was dahinter steckt und über den Einsatz von Hunden in der pädagogischen Entwicklungsbegleitung und Förderung.
Das Konzept ist im Rahmen meiner Diplomarbeit und auf der Grundlage meiner praktischen Erfahrungen entstanden. Es beruht auf den wesentlichen Grundlagen der Mensch-Tier-Beziehung, der Pädagogik und der Entwicklungspsychologie.
Es ist Nachmittag an einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung. Die Kinder begeben sich auf den Weg zu ihren „IFs“ – Interessenorientierte Förderung. Darunter auch sechs Mädchen und Jungen der ersten bis vierten Klassen. Es sind völlig unterschiedliche einzigartige Charaktere, die doch eine Gemeinsamkeit haben: Sie alle vereint die Vorfreude auf eine tierische Begegnung der besonderen Art, denn gleich werden sie wieder eine Stunde mit dem Pädagogischen Begleithund Caspar verbringen.
Jedes Kind hat seine eigene Geschichte, bringt seine ganz eigenen Talente und Fähigkeiten mit. Doch in dieser einen Stunde an einem Nachmittag der Woche sind sie alle gleich.
Caspar, der immer fröhliche Zwergpudel, macht keine Unterschiede, hat keine Vorurteile. Er begrüßt jedes Kind gleichermaßen freundlich und freut sich über jede liebevolle Zuwendung. Geht ein Kind doch einmal etwas zu forsch auf ihn zu, weicht er kurz zurück. Aber gleich darauf bekommt das Kind noch eine Chance, es anders, langsamer, zu probieren. Caspar schenkt ihm seine ganze Aufmerksamkeit, nimmt freudig schwanzwedelnd, aber ganz vorsichtig das Leckerli aus der Kinderhand entgegen und zaubert so dem Kind ein großes Lächeln ins Gesicht.
Jan (Name geändert) ein lebhafter, aufgeweckter Junge, dem es oft schwer fällt, sich zu konzentrieren. Er steckt voller Energie und kann diese nur schwer zügeln. Er ist immer in Bewegung und kann kaum stillsitzen. Doch wenn er die Aufgabe hat, aufzupassen, dass Caspar nicht von seinem Platz aufsteht, wird er ganz ruhig. Wenn er mit erhobenem Zeigefinger und einem deutlich ausgesprochenem „Sitz!“ Caspar dazu bringt, sich vor ihn zu setzen, damit er ihm seine Pfote in die Hand legt, ist er ganz bei der Sache. Zusammen mit Caspar gelingt ein rasanter Slalomlauf ebenso gut wie ein paar Minuten auf der Decke entspannen oder ganz ruhig liegen bleiben, um Caspars Pfoten auf dem Rücken spüren zu können. Wenn er dann auch noch vorführen darf, wie Caspar eine Rolle macht, platzt er fast vor Stolz.
Nina (Name geändert), ein Mädchen aus der ersten Klasse, redet gerne, viel und auch laut. Es fällt ihr nicht leicht, ruhig zuzuhören und abzuwarten, bis sie an der Reihe ist. Doch für Caspar übt sie sich gerne in Geduld, bemüht sich, die Lautstärke ihrer Stimme gering zu halten und weist auch ihre Mitschüler daraufhin, wenn es zu laut wird, weil es Caspar sonst ja so in seinen Ohren weh tut.
Sechs völlig unterschiedliche Kinder sitzen in einem Halbkreis und ziehen alle an einem Strang, wenn es darum geht, das Leckerli auf eine Schnur zu fädeln und es so schnell wie möglich an das andere Ende der Schnur von Kind zu Kind weiter zu reichen. Beim letzten Kind wartet schon ganz gespannt Caspar, der den Verlauf des Leckerlis zur Freude der Kinder genau verfolgt hat. Er weiß, dass er warten muss, bis das Kind am Ende der Schnur ihn ruft. Dann fliegt das Leckerli hoch und Caspar springt, um es noch in der Luft zu erwischen.